BVP fordert: Keine überstürzte Entscheidung zur Auflösung des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach – Bedeutung für Hochwasserschutz und Umweltbildung darf nicht unterschätzt werden

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26.05.2025 von Fraktion BVP

Der Bürgerverein Pulheim (BVP) hat gemeinsam mit den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen beantragt, den Tagesordnungspunkt 6 der kommenden Ratssitzung am 27. Mai 2025 (Verwaltungsvorlage 103/2025) abzusetzen und zur fachlichen Beratung in die zuständigen Ausschüsse zu verweisen. Hintergrund ist der Vorschlag der Verwaltung, die sofortige Auflösung des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach zu beschließen – ohne jede vorherige Beratung im Umweltausschuss und ohne Dialog mit dem Verband selbst. Für den BVP ist dieses Vorgehen nicht tragbar.

„Es geht hier nicht um eine einfache Verwaltungsentscheidung – es geht um Hochwasserschutz, um die Pflege unserer Gewässer und um Umweltbildung für unsere Kinder. Eine solche Entscheidung darf nicht übers Knie gebrochen werden, sondern muss offen, transparent und mit der nötigen Fachlichkeit beraten werden“, betont Birgit Liste-Partsch, Fraktionsvorsitzende des BVP.

Der Verband hat in den letzten Jahren mit großem Engagement und fachlich qualifiziertem Personal bedeutende Beiträge geleistet – bei der Renaturierung, in der Starkregenvorsorge und in der engen Zusammenarbeit mit Schulen, Kitas und der Universität zu Köln. Projekte wie das Bachlabor oder schulische Umweltaktionen haben hunderten Kindern die Bedeutung gesunder Gewässer vermittelt. Dieses wertvolle Netzwerk nun ohne jede Beteiligung oder fachliche Diskussion einfach aufzulösen, wird der geleisteten Arbeit in keiner Weise gerecht.

„Für den Bachverband muss dieses Vorgehen wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Statt den Dialog zu suchen und gemeinsam einen zukunftsfähigen Weg zu entwickeln, wird hier versucht, im Schnellverfahren über die Köpfe aller Beteiligten hinweg zu entscheiden. So geht man nicht mit langjährigen Partnern um – und schon gar nicht mit einer Institution, die so viel für unsere Stadt geleistet hat“, so Liste-Partsch.

Zudem besteht kein akuter Handlungsdruck, der eine so überhastete Entscheidung rechtfertigen würde. Auch in der Stadt Bergheim, die ebenfalls Mitglied im Verband ist, erfolgt eine Beratung im politischen Gremium. Pulheim sollte diesem Beispiel folgen.

Der BVP fordert daher: Eine so weitreichende Entscheidung gehört in den zuständigen Ausschuss, wo organisatorische, finanzielle und fachliche Fragen gründlich geprüft werden können – im offenen Austausch mit dem Verband selbst. Und: Diese Entscheidung sollte dem neu gewählten Stadtrat nach der Kommunalwahl im September 2025 vorbehalten bleiben. Alles andere wäre ein fatales Signal – gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, den Schulen, dem Bachverband und nicht zuletzt gegenüber der Natur, die wir bewahren wollen.